Die Ereignisse kurz vor Weihnachten 1947 in Mitholz im Kandertal machen heute noch betroffen. Die Wunden in den betroffenen Familien sind meist nur oberflächlich verheilt. Oftmals wird schlicht nicht über die Munitionsexplosion im riesigen unterirdischen Magazin und deren Folgen – 9 Todesopfer – gesprochen. Nicht offengelegt hat bis vor kurzem auch die Armee, dass von den eingelagerten 7000 Tonnen Munition etwa die Hälfte noch in und vor der Anlage herumliegen – und das seit über 70 Jahren!
Das Buch zeigt auf, wieso in Mitholz dieses Munitionslager mit sechs 150 Meter langen Kammern gebaut wurde und gibt Berichte von Augenzeugen der Explosion und der späteren Geschichte wieder. Hunderte Seiten Akten wurden für den Versuch konsultiert, die Ereignisse zu rekonstruieren.
Dutzende seltener Bilder und Pläne zeigen, was in diesem markanten Felskopf von der Armee erstellt wurde. Das Militär nutzte die Felsenanlage nach der Explosion erneut als Materiallager, begann mit dem Bau eines grossen unterirdischen Spitals und bis in die jüngste Zeit war in Mitholz eine geheim gehaltene Fabrik für die Pharmaproduktion in Betrieb.
Im Sommer 2018 wurden die Anwohner durch Gefahrenmeldungen aus dem Verteidigungsdepartement aufgerüttelt. Tausende Tonnen nicht geräumte Munition könnten im schlimmsten Fall explodieren. Damit wurde eine Tatsache offenbart, die während Jahrzehnten aus dem öffentlichen Gedächtnis verdrängt worden war.
Klar ist: Die Geschichte der Mitholz-Explosion ist noch lange nicht abgeschlossen.